Eine Kreuzfahrt hat eine Ende, aber die Erinnerungen daran bleiben für immer.
Auch meine zweite Kreuzfahrt war ein wunderbares Erlebnis.
Mit der MSC Divina ging es während 20 Tagen über den Atlantik, von Miami bis Civitavecchia/Rom. Damit konnte ich mir den Flug zurück nach Europa sparen. Ich liebe den Mix zwischen See- und Landtagen. Was macht eine Kreuzfahrt aus? Es sind die interessanten Orte, die Unterhaltung auf dem Schiff und die spannenden Menschen, die man kennenlernt.
Hafen 1: Manhatten, New York
Unser erster Hafen ist New York. Bei meiner Buchung der Kreuzfahrt war vorgesehen, dass wir in Brooklyn ankommen. MSC änderte dies kurz vor dem Start und ich war nicht unglücklich, dass es stattdessen Manhatten wurde. Wir konnten an bester Position ankern, so dass wir nur 1 km vom Times Square entfernt waren.
Die Einfahrt in den Kanal war für 5 Uhr früh vorgesehen. Das angekündigte Spektakel, unter der Brücke durchzufahren, an der Freiheitsstatue vorbei und dann im Morgengrauen die Skyline von Manhatten zu bestaune, wollte ich mir nicht entgehen lassen. So klingelte mein Wecker um 4.30 Uhr. Um 4.50 Uhr war ich auf dem Deck der MSC Divina und obwohl ich bereits zweimal in New York war, war ich total fasziniert, diese tolle Stadt auf einem ganz anderen Weg bestaunen zu können. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Anschliessend gab es Frühstück am reichhaltigen Buffet und eine grosse Tasse Kaffee.
In New York hatten wir eine sogenannte "Overnight", das heisst das Schiff bleibt eine Nacht im Hafen und damit standen uns gleich zwei Tage zur Verfügung. Mein Programm sah so aus, dass ich mit ein paar Solocruisern den Tag in der Stadt verbracht habe. Wir sind zum Times Square und kurzerhand habe ich mich entschlossen, für Tickets für eine Broadway Show am selben Nachmittag anzustehen.
Nach der spektakulären Show ging es zurück auf's Schiff, wo ich das Nachtessen einnahm, um mein Budget zu schonen. Da man bei einer Overnight das Schiff zu jeder Tages- und Nachtzeit verlassen und wieder zurückkommen kann lag es nahe, dass ich den Times Square auch bei Nacht sehen wollte. Es ging dann noch auf ein Bier in eine Bar und erst um 2 Uhr früh zurück auf das Schiff.
Um das Schiff wieder betreten zu können gibt es eine Security Control, gleich wie am Flughafen. Alle deine Sachen müssen auf das Band und du durch den Körperscanner. Der Terminal in New York ist erstaunlicherweise nicht so gross, so dass das Zurückgehen auf das Schiff sehr schnell geht. Da unsere Kreuzfahrt in Miami startete und wir uns noch in den USA aufhalten, benötigt es keine Grenzkontrolle. In neuen Ländern muss man dieselbe Prozedur wie am Terminal des Hafens auch noch am Eingang vom Schiff machen, damit nichts Verbotenes auf das Schiff gebracht wird.
Hafen 2: Bermuda
Auch in Bermuda haben wir eine Overnight, kommen jedoch erst um 12 Uhr mittags an und müssen am nächsten Tag bis spätestens um 12 Uhr wieder an Board sein. Was aber der Vorteil ist an einer späten Ankunft, dass man die Einfahrt in den Hafen bei Tageslicht geniessen kann. Während der Einfahrt auf Bermuda sitze ich sogar beim gemütlichen Frühstück mit meinen Mitcruisern.
Ich bin froh, dass wir nicht „tendern“ müssen. In vielen Häfen, besonders auf Inseln, ist es üblich, dass Kreuzfahrtschiffe nicht direkt an den Terminal können und man dann mit den Tender-Booten vom Schiff ans Terminal gebracht wird. Das ist immer sehr zeitaufwendig. Ich hatte dies einige Male auf der Zaandam, besonders in der Karibik. Das lief dann so ab, dass man am Morgen ein sogenanntes Tender-Ticket besorgen muss und erst vom Schiff kann, wenn man mit der entsprechenden Nummer aufgerufen wird. Wollen viele Passagiere gleichzeitig an Land, kann dies zu langen Wartezeiten führen.
Quelle: Wikipedia
Bermuda ist ein britisches Inselparadies am Nordatlantik. Bermuda dürfte den meisten bekannt sein durch die Geschichten von verschwundenen Flugzeugen am Bermuda Dreieck oder den Bermuda Hosen.
Mit der Divina kommen wir auf der Insel am Ort King‘s Wharf an. Die Hauptstadt von Bermuda heisst Hamilton und ist rund 25 km entfernt von unserem Hafen. Ein Besuch der schönen Stadt lohnt sich definitiv und so entscheide ich mich für die budgetfreundlichste Fahrt und gehe mit der Fähre in die Hauptstadt. Hamilton lässt sich gut zu Fuss erkunden. Mit einer Mitcruiserin laufe ich zu einem Botanischen Garten:
Am zweiten Tag mache ich aufgrund der begrenzten Zeit nur einen kurzen Rundgang zu Fuss und bleibe in Gehdistanz vom Hafen. Meine Recherche zeigte, dass sich ein Besuch am Strand lohnt. Der Strand namens Glass Beach ist ein 30minütiger Spaziergang vom Hafen entfernt. Dort sieht man einen Küstenabschnitt mit Seeglas. Bermuda ist nicht nur bekannt für rosa Sandstrände (dafür hat meine Zeit leider nicht mehr
gereicht), türkisfarbenem Wasser und das Ziel von Kreuzfahrtschiffen und Honey Mooners, sondern war geschichtlich auch für Seeglassammler zu besonderem Interesse geworden.
Hafen 3: Ponte Delgada, Azoren
Während der letzten zwei Jahre habe ich eine Reise-Bucket-List erstellt. Das Fernweh packte mich schon länger und deshalb hörte ich viele Reisepodcast, sah Reisedokus und habe Blogs gelesen und so Orte gesammelt, welche ich irgendwann besuchen möchte. Auf dieser Liste stand auch Sao Miguel in Ponte Delgada auf den Azoren.
Dass ich Dank dieser Kreuzfahrt so schnell auf die Azoren kommen würde hätte ich nicht gedacht, um so besser, dass dieser Hafen auf unserer Route steht.
Voller Vorfreude erwartete ich unsere Ankunft und um möglichst viel Grün zu sehen buchte ich eine geführte Wanderung zum Vulkan. Leider spielte das Wetter nicht mit. An diesem Tag war es windig, regnerisch und kalt. Wir konnten nur die hälfte der geplanten Wanderung machen. Nicht desto trotz konnte ich feststellen, was für eine Schönheit diese Insel hat und für einen Wandervogel und eine Naturliebhaberin wie mich würde es sich definitiv lohnen, die Azoren nochmals mit etwas mehr Zeit, und hoffentlich besserem Wetter, zu besuchen.
Oh ship... die MSC Divina
Die MSC Divina ist ein modernes Schiff. Sie bietet Kapazität für 4345 Passagiere und verfügt über eine Besatzung von 1370 Angestellten. Offizielle Boardsprache ist Englisch, übersetzt wird aber in Italienisch, Spanisch und Französisch. MSC schreibt auf ihrer Website, dass die Divina von Sofia Loren inspiriert wurde. Ich war fasziniert von diesem schönen Schiff:
Meine Kabine
Kulinarisches Wohlbefinden
Fitnessraum und Spa
Natürlich geniesse ich auch auf der MSC das Gym, mit dem wunderschönen Ausblick auf das offene Meer macht das tägliche Training noch mehr Spass.
Im Spa war ich selber nie, die folgenden Bilder habe ich von meiner Mitcruiserin Heather, die sich ein paar Behandlungen gegönnt hat:
Aqua Park
Bei warmen Temperaturen geniesse ich den schönen Pool und gleichzeitig das Deck, auf dem man einmal um das Schiff laufen kann.
Für Unterhaltung sorgen ganz viele Bars. In der Sports Bar gibt es sogar eine Bowling Bahn.
Events, Shows und Abendunterhaltung
Jeden Abend werden um 19 und 21 Uhr im grossen Theater Shows gezeigt. Ob Musiker, Sänger, Akrobaten, Zauberer - es gibt für jeden Geschmack etwas und ich finde ziemlich alle Shows gut. Es gehört zu meinem Tagesprogramm, nach dem Nachtessen die Shows zu besuchen. Danach geht es jeweils in die stylische Black & White Bar, eine von 13 Bars auf der MSC Divina. Dort gibt es Karaoke, eine Silent Party, man kann tanzen oder einfach nur Drinks schlürfen und der Band zuhören.
Um 23.45 Uhr öffnet dann der Club, in dem man bis in die Nacht hineintanzen kann. Natürlich war ich auch zwei, dreimal dort anzutreffen. Vor allem vor den Seetagen, an denen ich ausschlafen konnte, ging ich etwas später zu Bett. Anders an den Landtagen, da bin ich gerne früh wach, um den Tag auszunutzen.
So wird es mir auch auf der Divina an den Seetagen nicht langweilig. Nach Bermuda haben stehen nämlich vier Seetage an, um den Atlantik zu überqueren.
Was für mich auch unbezahlbare Moment sind, vom Deck den Sonnenuntergang zu bestaunen:
Die drei letzten Häfen: Lissabon, Barcelona und Rom
Alle drei Städte habe ich schon mal besucht, aber in jeder Stadt wieder etwas Interessantes erlebt. Ich Lissabon hatten wir eine Overnight. Am zweiten Tag ging ich bereits um 7 Uhr an Land und konnte so die ruhigen Gassen erkunden. In Barcelona buchte ich eine geführte Radtour. Nach wunderschönen, erlebnisreichen Tagen geht eine wundervolle Kreuzfahrt in Civitavecchia/Rom zu Ende.
In Civitavecchia verlasse ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Schiff und meine Leute, und fahre mit dem Bus an den Bahnhof, von dort mit dem Zug ins stündige entfernte Rom Termini und dann noch mit der Metro in mein Bed & Breakfast außerhalb von Rom. Ich bleibe drei Nächte, sehe mir das Kolosseum an, den Trevi Brunnen, schlendere durch die Gassen, esse Pasta und trinke Espresso. Von Rom geht meine Reise weiter, ich möchte Afrika erkunden und deshalb fliege ich nach Kairo. Fortsetzung folgt…
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